23. November 2024
Island: eine Insel aus Feuer & Eis. Hier kann man die überwältigenden Naturphänomene erleben: heiße Geysire, kalte Lava, glitzernde Gletscher, tosende Wasserfälle und aktive Vulkane. Die größte Vulkaninsel liegt im Nordatlantik nahe dem Polarkreis. Zu den charakteristischen Merkmalen zählen die Gletscher, die über 11.922 km2 der Fläche Islands bedecken, aber in den letzten Jahren hat die Fläche aufgrund des Klimawandels deutlich abgenommen.
Eine spannende Info-Rundreise durch verschneite Landschaften, vorbei an beeindruckenden und vereisten Wasserfällen, schwarzen Sandstränden und imposanten Gletschern stand mir bevor.
Der Abflug mit Icelandair war ab Frankfurt, glücklicherweise etwas verspätet, sodass zwei Teilnehmerinnen den Flug doch noch erreichen konnten. Dank der Deutschen Bahn, die leider mit Verspätung geglänzt hat, war die Anreise für die beiden etwas stressiger. Aber hat ja gepasst und dann konnte es losgehen.
Beim Landeanflug auf Keflavík Airport auf der Halbinsel Reykjanes konnte ich bereits die überwältigende Lavalandschaft bewundern.
Bevor wir unser Hotel in Reykjavik anfuhren, machten wir noch einen kurzen Halt an der berühmten Blauen Lagune. Das Thermalbad in der Nähe von Grindavik hat eine Wassertemperatur zwischen 37° und 42° und ist durch die milchig blaue Farbe bekannt. Das milchig-blaue Aussehen kommt von dem hohen Gehalt an Kieselsäure, Algen und Mineralien, die eine positive Wirkung auf die Haut haben. Leider hatten wir keine Zeit ein Bad zu nehmen, aber es war beeindruckend, wie groß das Areal ist. Glücklicherweise hatten wir einen Stopp gemacht, denn zwei Tage später gab es einen Vulkanausbruch auf der Halbinsel und erneut musste der kleine Ort Grindavik evakuiert werden. Der Lavastrom floss diesmal aber nicht in die Richtung des Ortes, sondern in Richtung der Blauen Lagune. Die Straße dahin und der Parkplatz sind jetzt voller Lava. Gott sei Dank, ist das berühmte Thermalbad verschont geblieben.
Im Hotel angekommen, gab es ein schnelles Abendessen und dann ging es zum Hafen, um eine Nordlichter Erkundungsfahrt per Boot rund um Reykjavik zu machen. Unsere Reiseleitung empfahl aufgrund der Kälte die Thermo-Overalls anzuziehen. Das war auch gut so und erfolgreich waren wir dann auch noch mit den Nordlichtern.
Am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang ging es Richtung Nationalpark Thingvellir. Hier sieht man die imposanten Felsspalten und Risse der amerikanischen und eurasischen tektonischen Kontinentalplatten. Die tektonischen Verschiebungen können auch Erdbeben auslösen und der Talboden hat sich bereits heftig abgesenkt.
Weiter geht es zum geothermisch aktiven Gebiet im Tal Haudakalur – der schlafende Riese. Wir besichtigten den Geysir Strokkur (Butterfass), der regelmäßig Fontänen in die Luft schießt. Außer den Springquellen gibt es noch weitere kleine heiße Quellen im Haukadalur, deren Farben je nach mineralischer Zusammensetzung vom Türkisblau bis zum leuchtenden Rot reichen.
Der nächste Stopp war am wohl bekanntesten Wasserfall Islands, am Gullfoss – the Golden Fall. Angeblich macht der goldene Wasserfall im Licht der Abendsonne seinem Namen alle Ehre. Hier fließt der Gletscherfluss in zwei Stufen, in einem 90°-Winkel ca. 31m in die tiefe Schlucht Hvítárgljúfur. Wir haben das spektakuläre Naturschauspiel nur kurz genießen können, denn trotz blauem Himmel und Sonnenschein, pfiff ein eisiger Wind und die -13° fühlten sich noch viel kälter an.
Zur Mittagszeit besuchten wir Friedheimar, ein Familienunternehmen, welches rein mit Hilfe der Erdwärme beheizte Gewächshäuser betreibt und Tomaten sowie Paprika anbaut. Nach einer kleinen Erklärung bekamen wir eine sehr leckere Tomatensuppe und selbstgebackenes Brot dazu. Nach der Pause ging es zum Hotel Dyrhólaey in Vík.
Donnerstagmorgen fuhren wir wieder zeitig los, um zunächst in Vík i Myrdal den Schwarzen Lavastrand – Víkurfjara - und die hohen Vogelklippen zu bewundern und danach über die Sandebene Skeirdararsandur Richtung Südosten zu fahren. Die Urgewalten der Natur haben diese Landschaft geformt und sie sind immer noch am Werk: Feuer, Wasser und Stürme. Die Gletscher folgen hier aufeinander: Eyiafallajökull, Mýrdalsjökull und Vatnajökull.
Nach der großen Eruption des Eyjafjallajökull 2010/2011 wurde für die Region mit den drei Gletschern der Katla-Geopark eingerichtet. An den südlichen Ausläufern des Gletschers Vatnajökull fuhren wir zur Gletscherlagune Jökulsárlón. Das schnell schmelzende Wasser füllte sie auf und die beim Schmelzvorgang reihenweise abbrechenden Eisberge fanden im See ein schönes Plätzchen für ihre letzten Tage. Die Eisberge, die im Wasser treiben, können eine Höhe von 30m und mehr erreichen und durch das rapide Schmelzen der Gletscherzunge ist davon auszugehen, dass es hier noch ein paar neue Rekorde geben wird. Regelmäßig kalbt der Gletscher, so bezeichnet man das Abbrechen von Eisbergen, und schrumpft dabei während er die Lagune vergrößert. Ein Blick in die Ferne lässt einen ungläubig staunen: Diamanten, angespült am schwarzen Sandstrand – willkommen am Diamond Beach! Beim näheren Betrachten dann die Erkenntnis: überall liegen glitzernde Eisblöcke verstreut. Was für ein Erlebnis!
Am frühen Abend trafen wir wieder im Hotel ein und begaben uns zum Abendessen. Noch während des Essens gab es dann plötzlich Polarlichter-Alarm… Wir flitzen in unsere Zimmer, um uns die warmen Jacken anzuziehen und dann nach draußen, um auf Nordlichter - Jagd zu gehen und sie zu fotografieren.
Die Polarlichter, auch bekannt als Aurora Borealis, sind das sichtbare Ergebnis von Sonnenpartikeln, die in das Magnetfeld der Erde eindringen und hoch in der Atmosphäre ionisieren. Die meist grünen, aber manchmal auch roten Lichtschleier wabern über den Himmel, verändern ständig ihre Form, stundenlang können Strahlen, Bögen und Wirbel über den Himmel tanzen, um dann ganz plötzlich wieder zu verschwinden. Beim Beobachten des überirdischen Lichtspektakels sind wir dem Zauber des Himmels verfallen und irgendwann völlig beseelt ins Bett gefallen.
Am Freitagmorgen ging es wieder sehr früh zurück in Richtung Reykjavík. Unser Weg führte unweit des Vulkans Eyjafjallajökull an den imposanten Wasserfällen Skógafoss und Seljalandsfoss vorbei, an denen wir einen kurzen Stopp einlegten. Skógafoss ist mit seinen 60m Falltiefe einer der höchsten Wasserfälle in Island. Die Wasserfälle waren zu kunstvollen Eisskulpturen und der Boden zu einer großen Eisfläche gefroren.
Danach ging es in die Hauptstadt Reykjavík, die wir zuerst mit einer Busrundfahrt und dann zu Fuß näher erkundeten.
Am späten Nachmittag besuchten wir das Perlan Museum. Auf der Aussichtsplattform hat man einen Rundum Blick auf die Stadt. Von da konnten wir auch den immer noch aktiven Lavastrom sehen.
Im Anschluss besuchten wir die verschiedenen Ausstellungen – wie z.B. Lava Show, Ice Cave oder Northern Lights. Perlan ist ein einzigartiges Natur-Museum, das die Besucher die isländische Natur durch Wissenschaft und menschliche Wahrnehmung erkunden lässt.
Am Ende des aufregenden Tages hatten wir ein gemeinsames Abendessen in dem Restaurant „Fish Company“.
Samstagmorgen ging die Fahrt zum Flughafen in aller Herrgotts Frühe los. Auf dem Weg konnten wir den weiterhin fließenden Lavastrom sehen. Der Rückflug war sehr ruhig und nach einem kurzen Schläfchen, kamen wir entspannt in Frankfurt an.
Jetzt, Wochen bzw. Monate nach der Reise bin ich immer noch schwer beeindruckt.
Wo sonst kann man die Macht der Naturgewalten intensiver erleben als im Land der eiskalten Gletscher und heißen Quellen? Wo die Erde spuckt, wo schwarzes Lavagestein moosig-grüne Wiesen gedeihen lässt, wo Wellen und Winde die Fjorde an den Küsten verzieren und wo die Straßen mit heißem Wasser aus dem Erdinneren beheizt werden.
Unfassbar, wie nah man den Kräften der Natur in Island kommt und wie demütig man werden kann.
Wie verzaubert man durch die magisch bunten Lichtschleier der Polarlichtshow werden kann.
Die freundlichen Inselbewohner begegnen einem sehr entspannt. Die meisten glauben an Elfen und Trolle. Aber einen Fehler darf man auf keinen Fall machen: man darf die Island Pferde auf gar keinen Fall Ponys nennen! Dass kann einem sehr übelgenommen werden.
Ich freue mich sehr auf eine Wiederholung! Entweder wieder auf Polarlichtjagd oder eventuell auf eine Rundreise rund um Island der Ringstraße entlang. Ein perfektes neues Ziel für eine CPS-REISEN „Dorf Saarn reist…“ Island Gruppenreise.
Ihre Lucie Wenselowski
Team CPS-REISEN
P.S. Bei Anreise mit der Deutschen Bahn immer genug Puffer einplanen.
Und weil wir selber so begeistert sind und euch Island unbedingt zeigen möchten, haben wir die Gruppenreise schneller als gedacht ausgearbeitet: Hier geht’s zu den Infos. Schnell sein lohnt sich, die Plätze sind super begehrt und schnell weg. Wir freuen uns auf euch.